VORBERICHT EXPERTENTELEFON \"Sportunfälle\" am 15.09.2011
Freizeitsport ist gesund. Allerdings passieren auch tagtäglich Unfälle und Verletzungen, wenn sich Hobbyfußballer auf dem Bolzplatz tummeln, wenn sich Mountainbiker auf ihr Sportgerät schwingen oder wenn Millionen Bundesbürger im Winter mit Ski oder Snowboard in den Alpen die Pisten bevölkern. Bei all diesen Sportarten ist die Verletzungsgefahr relativ hoch, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zählt jedes Jahr rund 1,5 Millionen Sportunfälle hierzulande. Zahlreiche Sportler behalten nach einem Unfall schwere Schäden zurück und kommen in finanzielle Not.
Knifflige Situationen
Viele Sportverletzungen geschehen durch Fremdeinwirkung. Dabei kommt es mitunter zu kniffligen Situationen. Fährt man etwa beim Fußball im Eifer des Gefechts seinem Gegner etwas zu rüde in die Beine und verletzt diesen dabei, muss man sich unter Umständen sogar mit Schadenersatzforderungen auseinandersetzen. Auch beim Skifahren ist die Rechtslage nach einem Unfall häufig kompliziert, hier haben Geschädigte sogar oft das Nachsehen, wenn der Verursacher eines Schadens über alle Berge ist. Eine Fachanwältin für Versicherungsrecht wird am Expertentelefon strittige Sachverhalte erläutern und den Betroffenen kompetente Hinweise zum Fortgang eines Verfahrens geben.
Maßgeschneiderte Unfallversicherung
Wer in einem Verein Sport treibt, ist in der Regel dort unfallversichert. Die Versicherungsprämie dafür wird üblicherweise gleich mit dem Mitgliedsbeitrag gezahlt. Eine private Unfallversicherung ist dennoch zusätzlich ratsam, weil deren Versicherungssumme individuell gestaltet werden kann. Die Unfallversicherung zahlt eine vereinbarte Rente oder Einmalleistung, wenn man durch einen Sportunfall invalide wird, aber auch bei Haushalts-, Arbeits- und anderen Unfällen. Für Freizeitsportler, die nicht im Verein aktiv sind, ist eine solche Unfallversicherung ohnehin unverzichtbar. Denn bei einem Unfall in der Freizeit zahlen die Krankenkassen zwar die Behandlung - die Folgekosten sind jedoch nicht abgedeckt.
Berufsunfähigkeitsversicherung vor allem für junge Arbeitnehmer
Die Alternative bzw. Ergänzung zur privaten Unfallversicherung ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer etwa aufgrund eines schweren Unfalls beim Freizeitsport seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, erhält durch Abschluss einer solchen Police eine monatliche Rente. Die Police ist besonders für junge Arbeitnehmer wichtig, die noch kaum oder gar keine Ansprüche auf gesetzliche Rente haben, falls sie durch Unfall oder Krankheit berufsunfähig werden. Diese Police sollte möglichst schon in jungen Jahren abgeschlossen werden, weil die Beiträge bei einem höheren Eintrittsalter ansteigen. Zudem erhöht sich die Gefahr, dass man später beispielsweise durch bereits bestehende gesundheitliche Beeinträchtigungen einen Versicherungsschutz gar nicht mehr oder nur zu erschwerten Bedingungen erhält.
Verletzungen gezielt vorbeugen
Regelmäßige Trainingspausen, ein vernünftiges Aufwärmen auch bei sommerlichen Temperaturen, Dehnübungen und Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung des Koordinationsvermögens sind eine wirksame Verletzungsprophylaxe für Freizeitsportler. Ein gezieltes Muskeltraining trägt zu einer Stabilisierung und Entlastung der Gelenke bei. Wichtig ist auch, dass man eine Verletzung sorgfältig auskuriert und nicht zu früh wieder ins Training einsteigt. So vermeidet man, dass ein alten Leiden erneut auftritt. Auch eine gute Sportausstattung kann Sportverletzungen wirksam vorbeugen. Das gilt vom Schuhwerk bei Joggern bis zur Sicherheitsausrüstung wie etwa einem Helm für Rad- und Skifahrer. Außerdem sollte man unbedingt auf Ermüdungszeichen des Körpers achten und rechtzeitig eine regenerative Pause einlegen, um Verletzungen und Überbelastungen vorzubeugen.
Fragen Sie unser Expertenteam
- Muss ich um meinen Arbeitsplatz bangen, wenn ich nach einem Sportunfall lange ausfalle?
- Kann ich meinen Gegner nach einem schweren Foul auf dem Fußballplatz auf Schadensersatz verklagen?
- Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig?
- Worin liegt der Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeits- und einer Unfallversicherung?
Am Telefon sitzen für Sie:
Priv. Doz. Dr. Matthias Brem, MHBA, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Leiter Funktionsbereich Orthopädische Sportmedizin und Oberarzt an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Chefarzt Priv. Doz. Dr. H. J. Bail) im Klinikum Nürnberg. Mannschaftsarzt des 1. FC Nürnberg.
Hans-Jürgen Holstiege, Experte für Unfallversicherungen bei der Ergo-Versicherungsgruppe, Düsseldorf.
Andreas Reitmeier, Experte für Berufsunfähigkeitsversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, Fürth.
Dr. Susanne Punsmann, Fachanwältin für Versicherungsrecht und Honoraranwältin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Forum "Gesundes Varel"
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